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Hier ein kleiner geschichtlicher Abriss, aus der wechselvollen Geschichte Küstrinchens.

1299

 

älteste urkundliche Erwähnung

1368

 

Küstrinchen wurde durch die Grafen von Fürstenberg dem Nonnenkloster in Boitzenburg verkauft

1503

 

Tideke Lemke überließ 2 Hufen (etwa 15 bis 20 Hektar) an die Kirche des wüsten Schulzengerichts vom Ziegeldorf, dass nach seinem Tode gebetet werde.

1368 - 1539

 

leben in Küstrinchen 19 Bauern und ein Pfarrer

1528

 

58 Hufe in Küstrinchen, davon besaß der Pfarrer 4

bis 1539

 

ist Küstrinchen im Besitz des Klosters Boitzenburg, es leben dort 19 Bauern, jedoch keine Kossäten (Dorfbewohner mit nur geringem Landbesitz, die den Grundherren Naturalabgaben und Handdienste zu leisten hatten)

1578

 

51 Hufe in Küstrinchen, 21 Bauleute = Bauern und 1 Hirte,
3 Bauern waren aufgrund von Brandschäden von der Steuer befreit

Das kleine Walddorf wurde im Laufe der Jahrzehnte oft von Schicksalsschlägen getroffen.

1586

 

Jakob Hase und Hans Schröder steckten das Dorf in Brand, beide wurden als Mordbrenner mit dem Feuer vom Leben zum Tode verurteilt.

1592

 

Die alte Schulzin Poldi Potza nach Tortour und Bekenntnis verbrannt (Anklage: Zauberei und Giftmischerei)

1600

 

Seuchen und Misswachs, Gebäude im schlechten Zustand, Höfe wüst, Inventar mangelhaft

Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern in Küstrinchen änderten sich bis zum 30- jährigen Krieg kaum.

1624

 

20 Bauern lebten und arbeiteten in Küstrinchen

1627

 

Die Dänen fallen ins Land ein, 9 Bauern mit Verlusten: 14 Pferde, 24 Ochsen, 12 Schafe, eine zerstörte Scheune, der eingefahrene Roggen wurde auf den Mist gestreut.
Folge: einige Höfe waren bereits unbesetzt

1633

 

Nur noch 1 Schulze und 9 Häuser, sowohl baufällige Gebäude als auch hohe Verluste an Vieh, vor allem an Zugvieh

1637

 

Viele Dörfer der Uckermark durch kaiserliche Truppen verwüstet

„Küstrinchen hatte so schwer gelitten, dass es aufhörte ein Bauerndorf zu sein.“

1650

 

Steueraufkommen: 1 Taler, 6 Groschen

1653 -1713

 

Nur noch ein Lehnschulze im Dorf, aber kein Bauer mehr

1718/19

 

Versuch der Herrschaft Boitzenburg, das Dorf wieder mit 20 Bauern zu besetzen, trotz mehrerer Vergünstigungen keine Bewerber, deshalb als Vorwerk weiter verpachtet

1719

 

Ziel derer von Arnim: Ansiedlung von 20 Bauern und bereitstellen von je 2 Hufen, stattdessen entstand 1 Tabacetambleur, 2 Mühlen

1720

 

Beleg eines größeren Holzkaufs und Flößen des Holzes

1724

 

Küstrinchen hat 27 Einwohner

1729

 

 Bau des alten Schulhauses für 1 Arbeiter und 1 Lehrer, Wohnzimmer als Schulstube, später gehörte dem Lehrer das ganze Haus

1759

 

Kriegslasten, direkte Begegnung mit Soldaten

ab ca. 1769

 

Fernhalten der Kinder von der Schule

1773

 

1 Pächter, 21 Einlieger (Tagelöhner, die zur Miete wohnten), 8 Knechte und Mägde, 1 Junge (Jungknecht), 2 Schäfer, 45 Kinder unter 10 Jahren, 10 große Söhne und Töchter, 32 Frauen, Küstrinchen hat 121 Einwohner

1778

 

Pächter Bade mit Vieh und Inventar von 935 Talern: das sind 7 Pferde, 12 Ochsen, 6 Kühe, 1 Stier, 2 Bullen, 1 Stärke, 119 Schafe, 66 Lämmer, 4 Schweine, 3 verschieden Wagen, 3 Haken, 3 Eggen

1781 - 1787

 

Pachtsumme 210 Taler, trotzdem liefen viele Pächter weg

1783

 

Das Vorwerk durch die Herrschaft selbst bewirtschaftet
Löhne= Barbeträge und Getreide, z.B. erhielt ein
Pferdeknecht: jährlich 18 Taler, 30 Scheffel (1 Scheffel ca. 50 Liter) Roggen, 1 Scheffel Gerste, 1 Scheffel Hafer, 2 Scheffel Buchweizen, 4 Metzen (1 Metzen ca. 3,5 Liter) Lein gesät und freie Wohnung

1789

 

Weitere Verringerung der Pachtsumme, jetzt auf 155 Taler, der letzte Pächter von Küstrinchen war der Amtmann Collin.

1802

 

Übergang von alter Dreifelderwirtschaft zur Einteilung in Schlägen übergehend, Nutzung als Schafsweide und zur Aufforstung

1803

 

119 Einwohner mit 16 Feuerstellen

1814

 

147 Einwohner mit 13 Feuerstellen

1816

 

111 Einwohner

1841

 

147 Einwohner mit 13 Feuerstellen

1861

 

155 Einwohner mit 14 Feuerstellen und 2 öffentlichen sowie 22 Wirtschaftsgebäuden, 1 Teerofen am Schwanzsee

1887

 

Nach Eingreifen der Polizeibehörde Zusage des Grafen, ein neues Schulgebäude zu errichten

1887- 1889

 

Bau des Schulgebäudes „Was ist das für ein lieblicher gefälliger Bau! Ja das ist ein Schulhaus wie man es sich wünschte.“

1889

 

Ausscheiden des Lehrers, der zugleich der Küster war

1935

 

Renovierung aller Häuser durch die von Arnims

bis 1945

 

Küstrinchen unter Boitzenburger Herrschaft, es gibt 1 Kolonialwarenladen, 1 Gasthof mit Pension, 1 Fischerei, Vermietung von Zimmern durch Waldarbeiter

bis 1960

 

Regelmäßige Gottesdienste, danach Abhalten von Hausgottesdiensten

seit 1970

 

Beerdigung der Küstrinchener in Lychen

1975

 

letzter Gottesdienst in Küstrinchen

1990

 

Küstrinchen wird Ortsteil von Lychen

November 2001

 

Gründung des Fördervereins Dorfkirche Küstrinchen, dieser macht sich umgehend an den Wiederaufbau der Dorfkirche

2013

 

Küstrinchen hat noch 22 Hofstellen und 40 Einwohner

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